DGAP-News: paragon GmbH & Co. KGaA / Schlagwort(e): 9-Monatszahlen

13.11.2019 / 07:00
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Automotive-Geschäft weiterhin stabile Stütze von paragon - hohe Investitionen der vergangenen Jahre zahlen sich aus

- Positive Entwicklung von paragon Automotive bestätigt sich - Umsatzsteigerung mit Dritten in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahr um rund 8 % auf nahezu 95 Mio. Euro und bereinigte EBIT-Marge bei 2,9 %

- Frühzeitige Fokussierung auf Zukunftsthemen macht paragon zunehmend zum Nutznießer des Strukturwandels in der Automobilindustrie

- Konzernumsatz steigt in den ersten drei Quartalen dank des weiterhin starken Automotive-Geschäfts um 11,6 % auf 132,6 Mio. Euro

- Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020: Steigerung des Konzernumsatzes auf 225 Mio. Euro bis 240 Mio. Euro

- Deutliche Ergebnisverbesserung im kommenden Jahr erwartet: EBITDA-Marge zwischen 15 % und 16 % und EBIT-Marge zwischen 5 % und 7 %; Free Cashflow im einstelligen positiven Bereich

Delbrück, 13. November 2019 - paragon [ISIN DE0005558696] hat heute den Konzernzwischenabschluss zum 30. September veröffentlicht und einen Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr gegeben. Die Geschäftsführung sieht ihre Strategie voll bestätigt, den Konzern auf Produkte und Lösungen auszurichten, die paragon zum Nutznießer des Strukturwandels in der Automobilindustrie machen. Im Geschäftsjahr 2020 erwartet das Unternehmen, mit einer Umsatzsteigerung auf 225 Mio. Euro bis 240 Mio. Euro erneut deutlich besser abzuschneiden als die Branche. Die EBIT-Marge soll mit ca. 5 % bis 7 % in der gleichen Größenordnung wie 2018 liegen.

Das Automobilgeschäft von paragon erweist sich einmal mehr als verlässliches Rückgrat des Konzerns. Nach den ersten neun Monaten hat paragon Automotive einen Beitrag von 99,1 Mio. Euro zum Konzern-Umsatz von 132,6 Mio. Euro geleistet. Damit behält paragon im Automotive-Geschäft trotz reduzierter Erwartungen im laufenden Geschäftsjahr mit einer Umsatzsteigerung von 7,8 %, auf Konzernebene beträgt das Wachstum 11,6 %, gegenüber dem Vorjahr seinen im Vergleich zur Branche deutlich agileren Wachstumskurs bei.

Im Jahr 2019 ist das Ergebnis des paragon-Konzerns neben Umsatzverschiebungen bei der Tochtergesellschaft Voltabox von einmaligen Belastungen aus dem Anlauf neuer Produkte sowie der Konsolidierung und Integration neuer Tochterunternehmen betroffen. Das um Sondereffekte bereinigte EBIT von paragon Automotive beträgt 2,7 Mio. Euro, was einer EBIT-Marge von 2,9 % entspricht. Unbereinigt weist paragon ein Konzern-EBIT von -14,1 Mio. Euro bzw. eine unbereinigte EBIT-Marge von -10,6 % aus. Entscheidende Beiträge zur Umsatzsteigerung lieferte vor allem der Geschäftsbereich Karosserie-Kinematik mit dem Hochlauf von der Spoiler-Produktion für die Modellreihe 992 des Porsche 911.

paragon strebt mit seinem Automotive-Geschäft im laufenden Geschäftsjahr einen gegenüber dem Vorjahr um 8 % höheren Umsatz von 130 Mio. Euro bei einer um Sondereffekte bereinigten EBIT-Marge von 8,1 % an. Trotz der anhaltenden Absatzschwäche eines wichtigen Kunden erweist sich dieser Teilbereich des Konzerns nach den ersten drei Quartalen als sehr widerstandsfähig. "Die frühzeitige und konsequente Fokussierung auf das Premium-Segment und nutzenstiftende Megatrends machen uns weitestgehend robust gegen die vermeintlich schwache Entwicklung der Automobilbranche. Vielmehr ermöglicht uns unsere Positionierung, zu einem Gewinner des Strukturwandels zu werden. Wir können damit nicht in eine Reihe mit anderen Automobilzulieferern gestellt werden", sagt Klaus Dieter Frers, Vorsitzender der Geschäftsführung der paragon GmbH, der persönlich haftenden Gesellschafterin der paragon GmbH & Co. KGaA.

Stabilisierung der Ergebnissituation im Fokus

Das Segment Elektromobilität, durch die Tochtergesellschaft Voltabox AG repräsentiert, steuerte in den ersten neun Monaten plangemäß einen Umsatz von 37,9 Mio. Euro zum Konzernergebnis bei. Die EBIT-Marge von Voltabox lag entsprechend der bereits im August angekündigten Umsatzverschiebungen wie erwartet bei -30,0 %; eine Besserung im vierten Quartal ist absehbar. Vor allem Batteriesysteme für den Einsatz in Intralogistik-Anwendungen sorgten für den Ausbau des Voltabox-Geschäfts. Im Segment Mechanik war das Wachstum von 21,2 % im Umsatz mit Dritten insbesondere von der laufenden Serienproduktion der Antriebstechnik software-gesteuerter Heckspoiler getrieben. Im Segment Elektronik profitiert paragon von der Serienproduktion des Luftgütesensors für mehrere Premium-Hersteller.

paragon-Automotive hat in den zurückliegenden Monaten ein umfassendes Kostensenkungsprogramm für die Tochtergesellschaft paragon movasys GmbH initiiert, bei dem neben der Reduktion der Produktionskosten auch zentrale Funktionen gebündelt und damit bereits erhebliche Synergieeffekte für die Zukunft realisiert worden sind. Weiterhin hat paragon eine Neuordnung seiner Standorte in Deutschland vorgenommen und ermöglicht damit neben der Reduktion von Mietkosten auch eine Effizienzsteigerung in Teilbereichen der Entwicklung und der Fertigung.

"Wir sind mit der der nachhaltigen Verbesserung unserer Ergebnissituation voll im Plan. Unsere umfassenden Maßnahmen zur Anpassung der Kostenstruktur zeigen erste Wirkung, wie das dritte Quartal beweist. Wir werden ab dem neuen Geschäftsjahr die Fixkosten signifikant verringern", betont Dr. Matthias Schöllmann, Geschäftsführer Automotive. "Gleichzeitig stimmen uns die verbesserten Rahmenbedingungen für unser Geschäft sehr zuversichtlich."

Wie bereits im Halbjahresbericht avisiert, sind im dritten und vierten Quartal die angekündigten Umsatzverschiebungen bei der Tochtergesellschaft Voltabox deutlich spürbar. Die von Voltabox getroffenen Gegenmaßnahmen werden zunehmend zur Entlastung des EBIT beitragen und sollen im kommenden Geschäftsjahr die Fixkosten bei Voltabox um rund 30 % reduzieren. Die rasche Rückführung der aus dem zweiten Halbjahr 2018 resultierenden Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber einem Hauptkunden von Voltabox verläuft völlig planmäßig. Der Vorstand der Tochtergesellschaft Voltabox sieht zudem weiterhin gute Chancen für die wertschonende Verwendung der bevorrateten Batteriesysteme in laufenden Projekten; das zeigen auch die aktuellen Verkaufszahlen. Der Bedarf an Voltabox-NMC-Systemen der bisherigen Generation wird auch im kommenden Jahr gegeben sein.

"Für teuer erkauften Umsatz besteht kein Anlass", sagt Klaus Dieter Frers, Geschäftsführer der paragon GmbH und zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der 60 %-Beteiligung Voltabox AG. "Viel wichtiger ist es, dass sich Voltabox konsequent auf ein erfolgreiches Jahr 2020 ausrichtet", so Frers weiter.

Ergebnis wie erwartet durch Einmaleffekte stark belastet

Im Berichtszeitraum reduzierte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 82,2 % auf 3,1 Mio. Euro (Vorjahr: 17,2 Mio. Euro), was einer EBITDA-Marge von 2,3 % entspricht (Vorjahr: 14,5 %). Bedingt durch die Umsatzverschiebungen bei Voltabox und die kostenintensiven Produktionshochläufe im Segment Mechanik sowie die angefallenen Integrationskosten der akquirierten Unternehmen reduzierte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf -14,1 Mio. Euro (Vorjahr: 7,7 Mio. Euro).

Die Bilanzsumme erhöhte sich zum 30. September 2019 auf 380,7 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 362,3 Mio. Euro). Dies ist im Wesentlichen auf den Anstieg der langfristigen Vermögenswerte um 29,1 Mio. Euro auf 205,8 Mio. Euro zurückzuführen (31. Dezember 2018: 176,7 Mio. Euro). Die Vorräte erhöhten sich im Wesentlichen infolge der Zulieferung von Produktionsmaterial, das vor allem ab dem Geschäftsjahr 2020 für die Fertigung im Rahmen bereits angebahnter Projekte von Voltabox verwendet werden wird, um 39,5 Mio. Euro auf 98,4 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 58,9 Mio. Euro). Zudem sanken die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gemäß der Vereinbarung mit einem wichtigen Voltabox-Kunden um 20,0 Mio. Euro auf 50,7 Mio. Euro zu (31. Dezember 2018: 70,7 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote reduzierte sich infolge des negativen Konzernergebnisses auf 42,1 % (31. Dezember 2018: 49,1 %).

Der Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit verbesserte sich im Berichtszeitraum deutlich auf -14,4 Mio. Euro (Vorjahr: -35,4 Mio. Euro). Ursächlich hierfür waren vor allem die Abnahme der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 13,6 Mio. Euro (Vorjahr: Zunahme um 25,0 Mio. Euro) sowie die um 6,0 Mio. Euro höheren Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit verbesserte sich im Berichtszeitraum um 13,3 Mio. Euro auf -40,2 Mio. Euro (Vorjahr: -53,5 Mio. Euro). Der Finanzmittelbestand betrug zum Bilanzstichtag 5,6 Mio. Euro (31. Dezember 2018: 41,8 Mio. Euro). Vor dem Hintergrund der erwarteten positiven Free Cashflow-Entwicklung im zweiten Halbjahr ist die paragon-Geschäftsführung weiterhin davon überzeugt, dass der Konzern im laufenden Geschäftsjahr über eine auskömmliche Liquiditätsausstattung verfügt und die ergriffenen Kostensenkungsmaßnahmen die Innenfinanzierungskraft deutlich steigern.

Nachhaltiges Wachstum und Rückkehr in Gewinnzone in 2020

Gemäß der am 12. August angepassten Prognose erwartet der Konzern, im laufenden Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz zwischen 200 Mio. Euro und 210 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge von -1 % bis -2 % zu erzielen. Die Voltabox AG, welche das Segment Elektromobilität repräsentiert, soll mit einem geplanten Umsatz von 70 Mio. Euro bis 80 Mio. Euro zum Konzernwachstum beitragen. Die EBIT-Marge der Tochtergesellschaft wird, beeinflusst durch die Umsatzverschiebungen, bei -8 % bis -9 % erwartet.

Für das kommende Geschäftsjahr 2020 strebt paragon einen Umsatz in der Spanne von 225 Mio. Euro bis 240 Mio. Euro an. Die Gesellschaft erwartet ein EBIT zwischen 12 Mio. Euro und 17 Mio. Euro (entsprechend einer EBIT-Marge von 5 % bis 7 %) und ein EBITDA zwischen 34 Mio. Euro und 39 Mio. Euro (entsprechend einer EBITDA-Marge von 15 % bis 16 %). Der Free Cashflow wird gemäß der Planung im einstelligen positiven Bereich liegen. Das Investitionsvolumen soll rund 32,5 Mio. Euro betragen, davon rund 60 % für aktivierte Eigenleistungen.

Die Tochtergesellschaft Voltabox erwartet im Geschäftsjahr 2020 auf Basis einer neuen, auf das Geschäftsmodell des Konzerns angepassten Planungsmethodik einen Umsatz zwischen 85 Mio. Euro und 100 Mio. Euro bei einer EBITDA-Marge von rund 15 % und einer EBIT-Marge von 5 % bis 7 %. Der Free Cashflow von Voltabox soll in diesem Zeitraum ebenfalls im einstelligen positiven Bereich liegen. Entsprechend des verschobenen Umsatzwachstums plant Voltabox, ca. 12,5 Mio. Euro zu investieren, davon rund 70 % für aktivierte Eigenleistungen.

Umsatztreiber des Segments Elektromobilität werden im kommenden Jahr insbesondere die bestehenden Marktsegmente Intralogistik, Batterien für Pedelecs und E-Bikes sowie Starterbatterien für Motorräder und Kraftfahrzeuge, Bergbau sowie Telekommunikationsanlagen sein. Im Marktsegment Öffentlicher Personennahverkehr wird der Bereich Trolleybusse um das Umrüstgeschäft von Dieselbussen auf Elektroantrieb ergänzt. Mit Beginn des Jahres 2020 beliefert Voltabox den Kooperationspartner e-troFit mit Batteriesystemen für Nachrüstungsprojekte. Gemeinsam mit den Partnern ZF Friedrichshafen AG und Valeo werden dieselangetriebene Busse und LKW für weniger als die Hälfte des Anschaffungspreises eines Elektrobusses auf ein nachhaltiges Antriebskonzept umgerüstet. Das System verspricht auch bei der Erstausrüstung Kostenvorteile. Der Voltabox-Vorstand erwartet im kommenden Jahr durch dieses Projekt einen Umsatzbeitrag im höheren einstelligen Millionen-Bereich im Geschäftsjahr 2020. Die vom Partner e-troFit geplanten Absatzzahlen weisen auf einen drastischen Umsatzanstieg für die Folgejahre hin.

Neben dem Bestandsgeschäft der im Jahr 2018 und davor gestarteten Serienproduktionen wird sich der Automotive-Umsatz von paragon im kommenden Geschäftsjahr insbesondere dank der in diesem Jahr initiierten Produktionshochläufe sowie der für 2020 geplanten Produktionsstarts und -ausweitungen erfreulich entwickeln. Während im laufenden Geschäftsjahr vor allem Serienanläufe im Segment Mechanik zu verzeichnen waren, stehen im Geschäftsjahr 2020 unter anderem die erstmalige Produktion des Feinstaubsensors Dustdetect(R) für die Verwendung im chinesischen Markt, die im Nachgang zur IAA bestätigte signifikante Erhöhung der Stückzahlen des Partikelsensors für einen deutschen Premiumhersteller sowie erhebliche Steigerungen bei den Auslieferungen von KI-Software für digitale Assistenzlösungen zum Einsatz in Volumenfahrzeugen führender Automobilhersteller bevor.

Neben den Neuanläufen zieht die Geschäftsführung ihre Zuversicht auch aus der positiven Entwicklung des Kundenkreises von paragon. Gemäß den jüngsten Zahlen des renommierten Marktforschungsinstituts IHS beträgt das Wachstum der paragon-Kunden, die nahezu vollständig dem Premium-Segment zuzuordnen sind, im kommenden Jahr rund 4 %. Im Vergleich dazu wird für den Gesamtmarkt in 2020 laut IHS ein marginales Wachstum nahe der Nullgrenze erwartet.

Der Konzernzwischenbericht der Gesellschaft zum 30. September 2019 steht unter https://ir.paragon.ag/ zum Download bereit.

 

Porträt paragon GmbH & Co. KGaA

Die im Regulierten Markt (Prime Standard) der Deutsche Börse AG in Frankfurt a.M. notierte paragon GmbH & Co. KGaA (ISIN DE0005558696) entwickelt, produziert und vertreibt zukunftsweisende Lösungen im Bereich der Automobilelektronik, Karosserie-Kinematik und Elektromobilität. Zum Portfolio des marktführenden Direktlieferanten der Automobilindustrie zählen im Segment Elektronik innovatives Luftgütemanagement, moderne Anzeige-Systeme und Konnektivitätslösungen sowie akustische High-End-Systeme. Im Segment Mechanik entwickelt und produziert paragon aktive mobile Aerodynamiksysteme. Darüber hinaus ist der Konzern mit der ebenfalls im Regulierten Markt (Prime Standard) der Deutschen Börse AG in Frankfurt a.M. notierten Tochtergesellschaft Voltabox AG (ISIN DE000A2E4LE9) im schnell wachsenden Segment Elektromobilität mit selbst entwickelten und marktprägenden Lithium-Ionen Batteriesystemen tätig.
Neben dem Unternehmenssitz in Delbrück (Nordrhein-Westfalen) unterhält die paragon GmbH & Co. KGaA bzw. deren Tochtergesellschaften Standorte in Suhl (Thüringen), Landsberg am Lech und Neu-Ulm (Bayern), Markgröningen und St. Georgen (Baden-Württemberg), Limbach (Saarland), Aachen (Nordrhein-Westfalen) sowie in Kunshan (China) und Austin (Texas, USA).
Mehr Informationen zu paragon finden Sie unter: www.paragon.ag.


Ansprechpartner Kapitalmarkt & Presse

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Stefan Westemeyer
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